Der Drehorgelspieler

Der Drehorgelspieler oder auch Leierkastenmann ist ein Musiker, der seine Musik mit einer Drehorgel als Musikinstrument erzeugt. Er spielt die Drehorgel, indem er an einer Kurbel dreht.

Mit der Kurbel wird immer mindestens ein Schöpfer zum Pumpen von Luft angetrieben. Der entstandene Wind wird zur Tonerzeugung in die entsprechenden Pfeifen geleitet. Es gibt unterschiedliche Steuerungssysteme, die diesen Vorgang übernehmen, damit die Pfeifen zum entsprechenden Zeitpunkt kürzer oder länger angesprochen werden können. Bei den meisten Systemen kann der Drehorgelspieler die Musik mit der Geschwindigkeit des Drehens beeinflussen. Bei vielen Drehorgeln kann er auch separat Pfeifen mittels unterschiedlicher Register so schalten, dass sie während des Spielens nicht zu hören sind und die Drehorgel einen anderen Klang bekommt.

Neben den Steuerungssystemen ist auch die Tonstufenanzahl für den Drehorgelspieler und die Zuhörer entscheidend. Der Kraftaufwand ist bei einer kleinen Anzahl von Tonstufen meistens geringer, da weniger Luft gepumpt werden muss, um alle Pfeifen mit Luft zu versorgen.

Was im 18. Jahrhundert vor allem für Kriegsinvaliden ein gängiges Mittel war Geld zu verdienen, ist heute meist ein sehr kostspieliges Hobby. Betrachtet man die vielen Darstellungen von Drehorgelspielern mit ihren Instrumenten, dann fällt auf, dass die Spieler fast ausschließlich Männer waren und immer eine schlichte Kleidung trugen. In der Regel war es eine dunkle Arbeitskleidung oder eine dunkle Weste.

Weitere Informationen über den Drehorgelspieler und die Drehorgel befinden sich in meinem Buch „Drehorgelanleitung“.